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Yoga und Tanzen

Yoga ist eine tolle Möglichkeit, sich zu entspannen und inneren Frieden zu finden.  Es hilft, ruhig und locker zu bleiben und den Alltag gelassener zu meistern - jedenfalls ist das eine gängige Meinung. Ist das wirklich so? Auch glaubt man, dass Tanzen einfach herrlich ist! Man kann sich mit seiner Partnerin oder seinem Partner unterhalten und dabei eine Menge Spaß haben.  Schauen wir uns das doch mal genauer an.  Mein Yogalehrer meinte, dass man erst dann Pranayama, also die Atemübungen im Sitzen,  so richtig angehen sollte, wenn man schon ein bisschen Erfahrung mit den Asanas, den Körperübungen, hat.  Er verglich den Rumpf mit einem Tongefäß – der Ton ist erst einmal weich und lässt sich leicht verformen. Bevor man ihn  richtig benutzen und belasten kann, muss er  gebrannt werden. Und genau das passiert durch die Körperübungen: Der Rumpf wird mit der Zeit stabiler, die Muskeln werden fest, aber trotzdem geschmeidig.  So ist der Tontopf dann eins...

Halber Kugelmensch?

 


Ich tanze mit meinem Partner Standard. - Ja, toll, ich würde auch gerne, aber mein Mann oder - seltener - meine Frau ist so ein Tanzmuffel. Immer wieder hört man diese Klage. Es gibt noch andere Hürden für den Paartanz: Alter, Größe, Zeit, Vorkenntnisse, Chemie und vieles mehr.   

Die Lösung?  Solo-Tanz!

Lateintänze werden weitgehend ohne Körperkontakt getanzt, sind für Solisten also unproblematischer als Standardtänze. Letztere setzen voraus, dass Tanzpartner körperlich verbunden bleiben, über Kontaktstellen Impulse geben, tänzerisch kommunizieren. Wie soll da Solo-Tanz funktionieren?

Solo-Training ist auch für Standard-Tanzpaare eine wichtige Ergänzung. Übungshalber löst man sich vom Partner, der einen vielleicht „mitzieht“ oder unbewusst behindert. So kann man gezielt an der eigenen Körperhaltung, Balance und Fußarbeit feilen.  

Dient Solo-Training also nur der Optimierung des Paartanzes? Sind Solotänzerinnen und Solotänzer  nur „partnerlose Wesen“ – halbe Kugelmenschen*? Im Italienischen bedeutet „solo“ allein, einsam, bloß oder nur – ebenso wie das französische „seul“. Ist  Solotanz deshalb eine Notlösung für bedauernswerte Zweibeiner, die verzweifelt nach ihrer Ergänzung suchen? Etwas Negatives?

Weit gefehlt! Erst kürzlich bewunderten wir bei einem Turnier fünf Damen auf der Tanzfläche, die – schmetterlingsgleich anmutig und mit großer Selbstsicherheit – aneinander vorbeischwebten.  Souverän und beschwingt wirbelten sie über die Tanzfläche. Da war für Mitleid kein Platz. Viel eher erwachte ein gewisser Neid auf ihre Unabhängigkeit.

Im Gespräch mit einigen von ihnen bestätigte sich unsere Wahrnehmung: Sie genießen die Freiheit, allein aufzutreten. Und so nebenbei schonen sie Schuhe und Zehen und ihre Nerven - denn der Partner oder die Partnerin kann auch ganz schön stressen. 

Natürlich gibt es Einschränkungen: Anders als im Paar hat man keine Augen im Rücken. Doch irgendwie entwickelt sich ein eigenes Ortungssystem, das den Raum weitgehend sicher erfassen lässt. 

Fazit: Solo-Tänze sind eigenständige und vollwertige Darbietungen. 

Und sollte sich doch einmal der Traumpartner auf die Tanzfläche verirren – umso besser: Dann bist du optimal vorbereitet!


* siehe Blog vom 19. April 2025

Kommentare

  1. Ihr habt einen wichtigen Punkt angesprochen. Alleine tanzen lässt dich viel leichter und inniger mit der Musik mitgehen. Du kannst dich nur auf dich und die Musik konzentrieren. Und musst vorallem als Frau nicht erahnen und nachdenken, was jetzt der Partner macht . Bei einem alten Paar, das nur einen Schritt kennt und kann ist das natürlich ähnlich leicht.

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